"Mood Management" und seine Möglichkeiten

Wie du mit Musik deine Stimmung heben kannst

Bonn - Musik lässt niemanden kalt – und das lässt sich nutzen. Durch "Mood Management" kannst du gute Gefühle verlängern und schlechte verkürzen. Oder du machst es genau umgekehrt. Beides kann im richtigen Moment helfen.

Veröffentlicht am 26.07.2021 – Spiritea

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Musik ist eine besondere – in manchen Fällen sogar gefährliche Kunst: Denn ihr kann sich niemand entziehen. Wir können wegsehen, aber nicht weghören. Ein Lied, dass wir vielleicht nur ein paar Sekunden hören, kann sich stunden-, wenn es schlecht läuft sogar tagelang in unserem Kopf festsetzen. Das ist vor allem ein Problem, wenn wir ebenjenes Lied nicht mögen.

Ganz im Gegenteil kann genau der gleiche Ohrwurm-Effekt für Hochstimmung sorgen: Stell dir vor, du bist auf einer Party und irgendwann kommt dein Lieblingslied. Wie schnell bist du auf die Tanzfläche gerannt und hattest vielleicht die besten drei Minuten des Abends! Wir verbinden so viel mit Musik: Manche Paare haben "ihr" Lied, bei dem sie sich kennengelernt haben oder das auf ihrer Hochzeit lief. Andere verbinden mit einem Stück den Abschluss der Schule, der Ausbildung, des Studiums oder die wilden alten Zeiten mit der Clique von früher.

Niemanden lässt Musik kalt, sie kann Gefühle in uns an- und ausknipsen, manchmal in wenigen Minuten. Und wenn du das weißt, kannst du diesen Effekt für dein Leben nutzen. "Mood Management" (Stimmungs-Verwaltung) heißt die Theorie aus der Medienpsychologie, laut der Menschen ihre Gefühle mit Medien – und darunter auch Musik – beeinflussen können.

Zwei Richtungen des "Mood Management"

Dieses "Mood Management" kann in zwei Richtungen funktionieren: Einerseits ist es möglich, gewisse Stimmungen gezielt abzuändern. Das kann bedeuten, bei einem trügen, regnerischen Tag nicht (nur) die ganze Zeit auf der Couch zu liegen, sondern sich die Kopfhörer aufzusetzen, knallige Musik aufzudrehen und sich ganz bewusst zu motivieren: zum Kochen, zum Putzen, zum Sport etwa. Wer traurig ist, hört die Lieblingsmusik und bringt sich wieder auf bessere Gedanken. Ebenso ist es möglich, bei gereizter Stimmung betont sanfte Musik aufzulegen, um "runterzukommen". Diese Technik ist recht unmittelbar einleuchtend.

Bild: ©picture alliance/imageBROKER

Musik macht etwas mit unseren Gefühlen

Andererseits können Stimmungen (auch vermeintlich negative) gezielt verstärkt werden. Denn Flucht ist nicht immer die beste Technik. Manchmal ist es viel hilfreicher, an einem traurigen Tag auch mal traurig zu sein. Wer einen Menschen verloren hat, kann Musik aus der gemeinsamen Zeit hören, um wehmütige, schöne Erinnerungen zuzulassen und sich einfach mal auszuheulen. Das hilft manchen mehr, als Gefühle immer von sich wegzuschieben. Ebenso hilfreich kann es sein, in gereizter Stimmung laute Rockmusik anzumachen, dabei zu fluchen und zornig durch das Zimmer zu springen: Dampf ablassen und bald ist alles wieder gut.

Jeder Mensch funktioniert da anders. Aber deshalb ist es möglich, sich auf solche Situationen vorzubereiten. Horche in dich hinein: Möchtest du deine Stimmung ändern oder alles rauslassen? Lege dir Listen an (egal ob analog oder digital), auf denen du Musik festhältst, die dich glücklich oder traurig macht. Lege dir eine Art "Gefühls-Reservoir" an, mit dessen Hilfe du auf besondere Situationen in deinem Alltag reagieren kannst. Mit diesen Listen kannst du dich selbst auch ein bisschen besser kennenlernen: Was hilft dir in welcher Situation, wie reagierst du auf bestimmte Impulse – was macht welche Musik mit dir? Vielleicht entdeckst du auf diese Weise ja auch längst vergessen geglaubte Lieblingsmusik aus deiner Kindheit oder neue Musik, die dich in ihren Bann zieht – beides kann sich lohnen!

"Mood Management" macht bei der Vorbereitung Spaß und kann in schwierigen, einfach lästigen oder unangenehmen Situationen helfen, dich wieder ins richtige Fahrwasser zu bringen – oder schöne Momente zu verlängern. Also nichts wie ran an deine Platten, CD-Sammlung oder das Internet und mach dich auf die Suche nach der richtigen Musik in dir.

von Christoph Paul Hartmann

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