Papier und Stift im digitalen Zeitalter

Selbstversuch: Bullet Journal, aber christlich

Bonn - Ein Notizbuch begleitet Redakteurin Carina Adams den ganzen Tag über, eins auf der Arbeit und eins daheim. Als sie neue, kreative Ideen für das Führen eines Bullet Journals speziell als Christin entdeckt, ist klar: Das will sie probieren!

Veröffentlicht am 03.04.2023 – Spiritea

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Zu meinem ersten Tag in der Redaktion habe ich ein Notizbuch geschenkt bekommen. Das ist mein treuer Begleiter in der Redaktion zwischen Instagram-Beiträgen, E-Mails, Facebook-Kommentaren und Teams-Nachrichten. Etwas Handfestes, Analoges. Etwas Simples: Papier und Stift.  

Dabei halte ich mich mehr oder weniger streng an die Idee des "Bullet Journals" – kurz: BuJo. So eines führe ich privat seit Jahren und jetzt eben auch im Büro. Wie die "Bullet Journal Methode" funktioniert, haben wir sogar in einem Spiritea-Artikel erklärt. Aber beim Durchscrollen meines täglichen Instagram-Feeds bin ich auf etwas ganz anderes, ebenso spannendes gestoßen: Christliche Bullet-Journal-Ideen. Für mich war auch mein privates BuJo bisher immer sehr arbeitsorientiert, auf Effizienz getrimmt. Aber warum eigentlich? Schließlich gehört zum richtigen Bullet Journal auch immer die Tagebuch-Funktion. Also probiere ich mich mal an einigen Ideen. Auf geht’s ins christliche Notizvergnügen!

Bibelvers

Sich Zeit nehmen, um über einen Bibelvers in Ruhe nachzudenken und diesen irgendwie schön darstellen, klingt einfach. Dabei ein bisschen ruhige Musik und eine gute Tasse Kaffee oder Tee und der Sonntagmorgen ist eigentlich perfekt. Ich werfe einfach einen Blick auf die Texte des Tages und nehme eine Stelle, die mir sofort ins Auge springt.

„Ich hoffte, ja ich hoffte auf den Herrn. Da neigte er sich mir zu und hörte mein Schreien.“

—  Zitat: Psalm 40,2
Bild: ©katholisch.de (Symboldbild)

Ausschnitt Notizbuch: Bibelvers Ps 40,2

Am Anfang fiel mir gar nichts ein, schließlich befinden sich in dem Bibelvers keine offensichtlich darstellbaren Gegenstände oder Metaphern. Also saß ich da erstmal und habe die Bibelstelle angestarrt und nachgedacht. Und bei jedem weiteren Lesen des Verses berührte mich der Ruf des Beters mehr und die Bibelstelle wurde für mich persönlicher. Dann kam mir irgendwann auch eine Idee und ich habe zum Glück für diesen Artikel noch eine passable Darstellung hinbekommen. Das war da aber schon irrelevant. Die Zeit, die ich mit diesem kurzen Bibelvers verbracht habe, hat mich tief berührt. 

Abenteuersammlung 

Es muss nicht direkt eine dedizierte Seite sein, aber das Sammeln von kleinen Glücksmomenten im Alltag ist eine wunderbare Hilfe, diese nicht aus den Augen zu verlieren und gleichzeitig Dankbarkeit gegenüber Gott zu üben. In der "Abenteuersammlung" ist Platz, um Konzertkarten einzukleben oder Komplimente zu notieren. Möglich ist aber auch, diese Erinnerungen an die eigenen „Abenteuer“ zu dem jeweiligen Tag im Notizbuch zu schreiben. Da stellt sich die Frage, ob man lieber einen tagebuchähnlichen Aufbau hat oder alles auf einer Seite übersehen können will. In meinem privaten, auf Leistung ausgelegten Bullet Journal erinnern mich diese kleinen Hinweise jetzt daran, dankbar für die alltäglichen Glücksmomente zu sein und sie motivieren mich auch, mir Zeit für neue kleine Abenteuer zu nehmen. 

Study Page (Lernseite)

Eine eher aus dem evangelikalen Bereich des Internets stammende Idee, aber ganz ehrlich: Ein bisschen Bibelstudium würde mir eigentlich nicht schaden. Für die "Study Page" wird eine beliebige Bibelstelle zusammengefasst. Dabei kann alles auf diese zwei Seiten, von Zeichnungen, über Zitate bis hin zu inhaltlichen Fragen und Recherchen. Aber es darf eben nur auf diese zwei Seiten, sodass viel zusammengefasst oder weggelassen werden muss. Aber auf diese Weise kann man auch persönliche Schwerpunkte setzen und ein Wiederholen der Aufgabe lohnt sich ebenfalls. Also probiere ich mich mal: 

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Wegen der Zeitbegrenzung bei Instagram ist es dann doch nur eine Seite geworden, aber die Aufgabe hat mir ehrlich gesagt viel Spaß bereitet und mich an die Klausurenphasen im Studium erinnert. Und obwohl mein Laptop für weiterführende Recherchen bereitstand, hat mir die Bibel an sich schon genug Recherchematerial geboten. Auch wenn diese Übung etwas zeitintensiver als das Illustrieren des Bibelverses war, werde ich mir künftig regelmäßig dafür Zeit nehmen. 

Die Bibelvers-Übung hat mich sehr berührt, weil ich selten so intensiv Zeit nur einem Vers des Psalters gewidmet habe. Wem also der Sinn nach einem eher meditativen und kreativen Ansatz steht, der sollte sich unbedingt daran versuchen. Ich persönlich werde mich künftig öfter mal der "Study Page" widmen, der Ansatz ist zwar zeit-, dafür aber auch lernintensiver. Es ist schließlich immer wieder spannend zu sehen, was man alles noch nicht über die Bibel wusste.  

Intensiv werden für mich die Erinnerungen meiner Abenteuersammlung und das Bibelstudium der beiden Methoden vor allem durch die äußere Form. Auch wenn ich meinen Laptop zum Recherchieren da habe und Musik auf meinem Handy läuft: Die Erinnerungen und die neuen Gedanken werden so besonders eindrücklich, weil sie etwas Handfestes, Analoges nutzen: Papier und Stift. 

von Carina Adams

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