Maria: Wie die Schutzpatronin der Seeleute auch uns hilft
Bonn - Maria wird auch als Meeresstern, als Stella Maris bezeichnet. Seither gilt sie als Schutzpatronin der Seeleute. Aber auch uns kann sie auf unserem Lebensweg begleiten – damit wir in einen sicheren Hafen einkehren können.
Veröffentlicht am 06.05.2024 –HTML-Elemente (z.B. Videos) sind ausgeblendet. Zum Einblenden der Elemente aktivieren Sie hier die entsprechenden Cookies.
Große Aufregung vor wenigen Wochen: Die Warn-Apps schlugen Alarm, dass ein Batterieblock der ISS auf die Erde zurast. Am Himmel werde ein großes Leuchten zu sehen sein, hieß es in den Nachrichten. Am Ende hat sich alles als weniger dramatisch entpuppt: Für Deutschland hat keine Gefahr bestanden, und der Weltraumschrott ist irgendwo in den Atlantischen Ozean gestürzt.
Himmelserscheinungen begeistern uns Menschen. Und das war wohl schon immer so, wenn man zum Beispiel an den berühmten "Stern von Betlehem" denkt. Ihm sind die Magier aus dem Osten gefolgt und haben zur Krippe gefunden. So verwundert es vielleicht kaum, dass man auch Maria schon sehr früh mit einer Himmelserscheinung in Verbindung gebracht hat: "Meeresstern" hat man sie genannt, "Stella maris", wie der Name im Lateinischen heißt.
Der Stern des Meeres: Für Seeleute hatte er früher eine wichtige Bedeutung, denn er half ihnen, sicher über die Weltmeere zu navigieren. Es gab noch keine elektronischen Navigationssysteme, und so blieb einzig die Ausrichtung als den Himmelgestirnen, die Orientierung und Wegweisung gab. Die "Sterne des Meeres" waren Venus oder der Polarstern. Schon in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten hat man den hebräischen Namen Maria ins Lateinische übertragen und als "stilla Maris", also als "Tropfen des Meeres", gedeutet. Daraus ist dann wahrscheinlich "Stella Maris", Meerstern, geworden.
Gerade im Marienmonat Mai wird Maria auf vielfältige Weise geehrt. Das Bild des Meersterns kann uns dabei einige Impulse geben, die uns helfen können, Maria auf neue und andere Weise zu sehen. So schreibt schon Papst Johannes Paul II. in einem Apostolischen Schreiben aus dem Jahr 1997 folgende Zeilen: "Stella Maris, Meeresstern, ist der beliebteste Beiname, mit dem die Seeleute von jeher diejenige anriefen, deren Schutz und Beistand sie vertrauen: die Jungfrau Maria. Jesus Christus, ihr Sohn, begleitete seine Jünger auf ihren Fischerbooten, stand ihnen in Seenot bei und beruhigte den Sturm. So begleitet auch die Kirche mit der Seefahrt verbundene Menschen, indem sie sich der besonderen geistlichen Bedürfnisse jener Personen annimmt, die sich aus verschiedenen Gründen auf See aufhalten und arbeiten."
Maria, der Meerstern: Wenn man dieses Bild auf unser Leben überträgt, dann kann das Folgendes bedeuten: Wir alle befinden uns auf dem großen Meer des Lebens. Wir werden von den Wellen des Lebens hin- und hergeworfen. Und manchmal werden wir auf dieses Lebensmeer hinausgetrieben und haben keine Hoffnung mehr, jemals wieder an das sichere Ufer zu gelangen. Was gibt uns Orientierung auf diesem Meer der Zeit? Wo finden wir Halt? Wie die Seefahrer damals können wir einen Fixpunkt finden, an dem wir unser Leben festmachen können: Maria, die Gottesmutter, die uns als Navigationshilfe aus dem Meer des Lebens dient.
Der sichere Hafen
Wenn wir auf Maria schauen, dann können wir von ihr etwas für unser Leben aus dem christlichen Glauben lernen. Sie zeigt uns, was es heißt, sich in der größten Unsicherheit ganz in Gottes Hand geborgen zu wissen. An ihr können wir uns auch ein Beispiel nehmen, was es bedeutet, sich Gott anzuvertrauen und sich in seinen Dienst zu stellen. Maria kann uns helfen, dass wir auf dem Meer des Lebens nicht die Orientierung verlieren, sondern uns immer wieder neu zu Gott hin ausrichten, der der sichere Hafen für unser Leben ist.
"Stern auf diesem Lebensmeere, Mutter Gottes voll der Ehre": Mit diesen Worten beginnt ein altes Marienlied. Es kann eine schöne Aufgabe für diesen Marienmonat Mai sein, die Bedeutung dieses Marientitels wieder neu für das eigene Leben zu entdecken. Denn in den Momenten von Verunsicherung oder Hoffnungslosigkeit dürfen wir zu Maria zu aufblicken. Mit ihrem Leben aus dem Glauben an die Lebensliebe Gottes kann sie uns die Richtung weisen, dass wir auf dem Lebensmeer nicht untergehen, sondern dass wir durch Maria zu Christus finden, in dem Gott uns Menschen ganz nahegekommen ist. Denn er ist unser Heil und unser Leben, er ist der sichere Hafen, in dem unser Leben Ruhe und Geborgenheit findet.
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