
Pausen sind wichtig: Eine theologische Betrachtung zur Urlaubszeit
Bonn - Schulkinder, Menschen im Job, gestresste Eltern: Wohl jeder sehnt sich nach Pausen und längeren Auszeiten – auch die Bibel kennt sie. Noch heute kann der Glaube dabei helfen, zur Ruhe zu kommen.
Veröffentlicht am 07.07.2025 –HTML-Elemente (z.B. Videos) sind ausgeblendet. Zum Einblenden der Elemente aktivieren Sie hier die entsprechenden Cookies.
"Wann ist denn endlich Pause?" Diese Frage kennen Schülerinnen und Schüler nur zu gut. Wenn sich die Unterrichtsstunden in die Länge zieht und man gerade bei sommerlicher Hitze überhaupt nur schwer konzentriert sein kann, warten viele auf den Pausengong. So ergeht es auch anderen, etwa im Job: Pausen werden oft ersehnt. Sie bringen Abstand vom gewöhnlichen Trott und ermöglichen es, sich wieder anderen Dingen zuzuwenden. Und manchmal sind Pausen auch deshalb so nötig, weil sie ermöglichen, aus dem Hamsterrad des Alltags auszubrechen – und die Chance eröffnen, einfach mal nichts zu tun.
"Wann ist denn endlich Pause?" So haben offenbar schon die Menschen gefragt, die damals, zur Entstehungszeit der Schriften des Alten Testaments gelebt haben. Denn in vielen biblischen Texten kommt zum Ausdruck, dass Menschen sich nach Pausen, nach Unterbrechungen, nach Zeiten zum Durchschnaufen sehnen. Ein beeindruckendes Beispiel dafür ist der Psalm 23. Er beginnt mit den bekannten Worten "Der Herr ist mein Hirte". Und dann heißt es weiter: "Er lässt mich lagern auf grünen Auen und führt mich zum Ruheplatz am Wasser. Meine Lebenskraft bringt er zurück."
Neue Lebenskraft
Was hier zum Ausdruck kommt, ist zunächst die Erfahrung eines einzelnen Menschen. Ein Beter hat damals erfahren, was er hier mit poetischen Worten ausdrückt: dass Gott für die Menschen da ist, sie führt wie ein guter Hirte. Ein Leben im Vertrauen auf Gottes Beistand geht gut aus: Er führt Menschen dorthin, wo es ihnen gut geht, wo es all das gibt, was sie zum Leben brauchen. Die Lebenskraft, die im alltäglichen Arbeitstrott mitunter auszugehen droht, bringt Gott zurück. Er schenkt neue Energie, neue Kraft, um den Lebensweg weiterzugehen.
So ist Gott: Er kennt die Bedürfnisse von uns Menschen, er weiß um die Begrenztheit der menschlichen Energie und Ausdauer. Und er weiß darum, wie wichtig die Pausen für das menschliche Leben sind, um sich wichtigen Dingen wieder neu und anders widmen zu können.

Pausen können auch eine Einladung sein, sich mit dem Glauben zu beschäftigen.
Gerade in diesen sommerlichen Tagen machen viele Menschen einmal Pause. Sie suchen sich die Ferienzeit aus, um zu verreisen und neue Ecken dieser Welt zu erkunden. Oder um einfach einmal ein paar Tage nicht zu arbeiten, nichts zu leisten, einfach auszuspannen und den Sonnenschein zu genießen. Solche Pausen sind wichtig. Denn nur dort, wo man sie sich gönnt, lassen sich die Energiereserven wieder auffüllen. Nur dort kann sich jede und jeder Einzelne den Dingen widmen, die sonst im Alltag zu kurz kommen. Dort können wir uns öffnen für das, was wichtig ist für unser Leben – und doch in der Unruhe der Tage immer wieder unterzugehen droht.
Eines dieser Dinge, die mitunter vernachlässigt werden, kann das Gebet oder die Beschäftigung mit dem Heiligen sein. Auch dazu ist die sommerliche Pause gut: um sich wieder einmal intensiver mit dem eigenen Glaubensleben auseinanderzusetzen. Um einmal die Bibel zur Hand zu nehmen, in den Heiligen Schriften zu lesen und einzutauchen in die große Heilsgeschichte, die Gott mit den Menschen weiterschreiben will. Manche besuchen auf ihren Reisen gerne Kirchen, zünden dort eine Kerze an, sprechen ein Gebet. Auch das ist eine Möglichkeit, den Glauben zu leben oder zu vertiefen.
Gott rechnet die Pausen ein
Ein Leben mit Gott – so sagen es die Heiligen Schriften der Bibel an unterschiedlichen Stellen – ist ein gutes Leben. Gott ist kein Ausbeuter, der die Menschen verknechtet und versklavt. Sondern er ist einer, der will, dass wir das Leben in Fülle haben, der will, dass es uns gut geht. Er sendet uns nur soweit, wie wir laufen können – und dabei rechnet er Pausen ein und sorgt dann für uns.
Das dürfen wir im Leben immer wieder neu erfahren. Gott steht uns zur Seite; er, der gute Hirte, führt uns auf reichlich gefüllte Weiden. Das dürfen wir glauben und darauf vertrauen, dass dieses Leben mit Gott gut wird. Dass er es gut macht, weil er ein Freund des Lebens und ein Freund der Menschen ist.
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