Jesus erstrahlt in hellem Licht

Verklärung des Herrn: Verwandelnde Begegnung mit Gott

Bonn - Die Jünger Jesu werden panisch: Plötzlich leuchtet er wie die Sonne. Denn wer wie er Gott begegnet, für den ändert sich alles. Das gilt nicht nur für Jesus.

Veröffentlicht am 04.08.2025 – 

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Das Chamäleon ist ein Verwandlungskünstler: Egal, wo es hinkommt, kann es seine Farbe ändern und sich so an seine Umgebung anpassen. Nicht, um andere zu erfreuen, macht das Tier diese Verwandlung durch, sondern um sich vor Fressfeinden zu schützen. Gut angepasst an die Umwelt, muss man meist schon suchen, um so ein Tier zu erkennen. Und wenn es uns Menschen so schwerfällt, dann geht es jenen, die den Chamäleons an den Kragen gehen wollen, häufig genauso. Gut getarnt ist halb gewonnen, könnte man sagen. Diese Reptilien haben diese Kunst der Verwandlung wirklich perfektioniert.

Auch wenn Jesus kein Chamäleon ist, so vielleicht doch ein ebenso guter Verwandlungskünstler. Das zeigt das Evangelium, das am Fest der Verklärung des Herrn zu hören ist. Da ist die Rede davon, dass Jesus mit seinen Jüngern auf einen hohen Berg steigt. Als sie oben angekommen sind, geschieht das Wunderbare: "Und er wurde vor ihnen verwandelt; seine Kleider wurden strahlend weiß, so weiß, wie sie auf Erden kein Bleicher machen kann." (Mk 9,2f)

Den Jüngern ist bei solcher Verwandlung gar nicht wohl. Sie erschrecken und wissen nicht, was sie sagen sollen. Bis Petrus das Wort ergreift und meint, dass sie wohl besser drei Hütten bauen. Drei Hütten für Jesus, Mose und Elija, die ihnen auf dem Gipfel des Berges im gleißenden Licht erschienen sind. Doch die Hütten braucht es nicht, denn schon kurz darauf ist der Spuk vorbei, und die Jünger steigen gemeinsam mit ihrem Meister wieder vom Berg herab.

Bild: ©stock.adobe.com/ratatosk

Durch die Begegnung mit Gott beginnt Jesus zu leuchten.

Dieses Fest der Verklärung Jesu hat eigentlich eine einfache Botschaft: Wer mit Gott in Berührung kommt, dessen Leben wird verwandelt. Das zeigt das Evangelium auf eindrucksvolle Art und Weise: Jesus steigt auf den Berg, wo Gottes Stimme aus dem Himmel ruft und ihn als Gottes geliebten Sohn offenbart. Diese Begegnung mit Gott verändert Jesus. Ganz augenscheinlich wird das dadurch deutlich, dass Jesus plötzlich in hellem Licht erstrahlt. Die Berührung mit Gottes Wirklichkeit führt dazu, dass Jesu Leben zu leuchten beginnt. Sein Leben wird zum Widerschein des göttlichen Lichtes, mit dem es die Jünger auf dem Berg zu tun bekommen.

Was Jesus auf dem Berg erlebt, gilt für alle Christinnen und Christen: Wo es Menschen mit Gott zu tun bekommen, dort verwandelt sich ihr Leben. Wir erfahren das in ganz unterschiedlicher Art und Weise. Da sind Menschen, die von Gottes Liebe und Güte hören und die dann selbst beginnen, sich für ihre Nächsten einzusetzen. Da sind Menschen, die von Gottes Nähe so berührt werden, dass sie beginnen, von ihm Zeugnis abzulegen und seine Botschaft zu verkünden. Oder Menschen, die spüren, dass das Leben ein gelingendes wird, wo man sich auf Gottes Fügung einlässt und eine heilvolle Zukunft vertraut.

Wo und wie Menschen auch immer so etwas erfahren: Sie leben verwandelt. Denn die Begegnung mit Gott lässt nicht kalt, sondern rührt im Herzen an und verändert Herzen.

Selbst ein strahlendes Vorbild sein

Wie Christus auf dem Berg, so kann jede und jeder im eigenen Alltag zum leuchtenden Beispiel von Gottes Liebe und Menschenfreundlichkeit werden. Das bedeutet auch: Strahlendes Vorbild für andere sein, die auf ihrem Lebensweg noch auf die Begegnung mit Gott warten. Wir können sie mit ihm in Berührung bringen, indem wir sie anstecken mit unserem Lebenslicht und sie an der Hand nehmen, um gemeinsam mit ihnen Gottes Gegenwart in der heutigen Welt zu entdecken.

Meister Eckart, ein deutscher Mystiker, der an der Wende zum 14. Jahrhundert lebte, soll Folgendes gesagt haben: "Wer werden will, was er sein soll, der muss lassen, was er jetzt ist". Konkret heißt das: Wer dem verklärten Christus gleichwerden will, der muss sich verwandeln lassen. Der muss sich berühren lassen von Gottes Liebe und so zu einem leuchtenden Vorbild im Hier und Jetzt werden. Dann wird heute schon sichtbar, was wir einst sein werden: Teilhabende an seinem Ostern, wenn wir mit ihm auferstehen zum ewigen Leben und sein dürfen in seiner Herrlichkeit.

von Fabian Brand (KNA)

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